La Mithrèta ist ein länglicher, hölzerner Eimer mit einem Tragstiel, in den die Hirten normalerweise Milchrahm gossen.
Um die Jahre 1400 bis 1600, als La Roche noch keine Pfarrei bildete und die Bewohner in den abgelegenen Höfen sehr fromm waren, gingen diese nach Broc zur Messe. Für den Weg dorthin mussten sie zwei Stunden rechnen und noch einmal soviel für den Rückweg. Da die Hauptgottesdienste am Vormittag stattfanden, konnten sie nicht zurückkommen, ohne dort etwas zu essen. Sie nahmen deshalb eine Mithreta mit Zwischenverpflegung mit. Da sie selten rechtzeitig in Broc ankamen, warteten die dortigen Kirchgänger unter dem Vordach der Kirche auf sie und sagten dann: «Diejenigen mit der Mithrèta, dem hölzernen Eimer, kommen.»
Von da an hatten die Bewohner von La Roche den Übernamen Lè Mithrètè.
Quelle
Themenpfad :
Im Land der greyerzer Sagen
Text :
Jean Brodard, aus "Contes et légendes de Fribourg", Editions Monographic SA Sierre, 1984, Collection Mémoires vivantes